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In Taiwans Hauptstadt Taipeh summt der Verkehr zunehmend elektrisch durch die Straßen
Wetter, das wohl liebste Small-Talk-Thema der Deutschen, hat in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit bekommen. Zwar kommt kein Gespräch zwischen Nachbarn am Gartenzaun mehr ins Stocken, trotzdem sollte uns allen klar sein, dass der Preis hierfür viel zu hoch ist. Wir alle müssen dringend etwas tun, um den extremen Wetterlagen auf der ganzen Welt entgegenzuwirken. Und auch wenn es bequem ist, auf die zu zeigen, die am meisten CO2 verursachen und hier ein Handeln einzufordern – also zum Beispiel von Industrie oder auch anderen Ländern – so ist es auch an jeder und jedem Einzelnen von uns, unser (Konsum)-verhalten zu überdenken.
In Taiwan ist dies, wie auch in Deutschland, bereits gang und gäbe. Und trotzdem können wir uns von dem Land im Westpazifik in vielen Dingen eine Scheibe abschneiden. Taiwan hat sich nämlich in vielen Bereichen der Nachhaltigkeit verschrieben. So unterstützen Programme die Selbstversorgung der Insel, dass weniger Verschmutzung durch die Einfuhr von Lebensmitteln entsteht. Auch wird gezielt der Lebensmittelverschwendung und der Verschmutzung durch Industrie entgegengewirkt. Aber hier hört es nicht auf. Viele nachhaltige Produkte haben Einzug in den Lebensalltag der Bevölkerung gehalten, weshalb wir uns in diesem Artikel ein paar nachhaltige Produktbeispiele anschauen, die vielleicht auch für unsere Gefilde Sinn ergeben. Und da bekanntlich auch Kleinvieh Mist macht, starten wir zuerst mit ein paar kleineren Verbrauchsgegenstände, die man problemlos durch nachhaltige Alternativen ersetzen kann und arbeiten und zu größeren Gegenständen vor, die dann auch einen besonders starken Effekt haben.
Klebeband gibt es auch in Nachhaltig
Klebt auch ohne Toxine: Das kompostierbare Klebeband von AVATACK
Es mag jetzt sehr kleinteilig wirken, diese Liste mit Klebeband zu eröffnen, allerdings erhält jeder Deutsche im Schnitt 44 Pakete im Jahr. Tendenz steigend. Und so nimmt logischerweise auch die Anzahl an retournierten Paketen stetig zu. Etwa 315 Millionen Pakete wurden 2020 wieder an die Verkäufer zurückgeschickt. Um 315 Millionen Pakete zuzukleben, ist eine signifikante Menge an Klebeband nötig. Und da hört der Anwendungsbereich von MacGyvers liebstem Werkzeug ja auch nicht auf. Daher macht es Sinn, dass in jedem Haushalt ein, zwei Rollen nachhaltiges Klebeband vorrätig sind. In Taiwan wurde von uns das kompostierbare Klebeband von AVATACK mit dem Taiwan Excellence Award ausgezeichnet. Es wird aus nachhaltigen Materialien hergestellt und erzeugt keinen Plastikmüll. Selbst der Kleber ist nachhaltig. Ähnliche Produkte gibt es zum Glück inzwischen auch in Deutschland – höchste Zeit, dass alteingesessene braune Plastikklebeband zu verbannen und durch eine umweltfreundliche Alternative zu ersetzen.
Nachhaltige Kosmetik
Zahnpasta gibt es jetzt auch in nachhaltig! Diese hier von O’right haben wir mit dem Taiwan Excellence Award prämiert
Shampoo, Handseife, Make-up und Zahnpasta: Pflegeprodukte sind meist in wenigen Tagen oder Wochen verbraucht, kommen aber in Plastikverpackungen die Jahrzehnte brauchen, um sich zu zersetzen oder die nur schwer zu recyceln sind. Zudem ist die Liste der Inhaltsstoffe meist so komplex, dass selbst ein*e Chemielaborant*in oft nur noch Bahnhof versteht. Da wir aber auf die Produkte im täglichen Gebrauch angewiesen sind, macht es Sinn, hier nach nachhaltige Alternativen zu suchen. Zum Glück wächst der Markt gerade rapide. Aus Taiwan kommt eine Marke, O’right, die gerade auch in Europa richtig durchstartet. Von den Inhaltsstoffen bis zur Verpackung setzt O’right komplett auf Nachhaltigkeit. So ist in der Zahnpasta statt Calciumcarbonat oder Silicon Dioxide nachhaltiges Holzpulver, das sowohl die Zähne als auch die Umwelt schont und ähnliche Effekte erzielt. Und die Shampoos von O’right sind aus 100 % kompostierfähigem Material. Selbst der Verschluss ist aus nachhaltigem Bambus.
Wasser aus der Leitung
Sakura Wasserfilter sehen nicht nur schick aus, sie heben den Geschmack von Leitungswasser auch auf das nächste Level
Keine andere Maßnahme zum Schutz unserer Umwelt ist so einfach umzusetzen, wie der Umstieg von Mineralwasser aus der Flasche auf Leitungswasser. Es spart Zeit, Geld und lästiges Geschleppe, wenn man direkt aus dem Hahn trinkt.
Und es ist besonders nachhaltig, da das Wasser nicht mit Lkws durchs ganze Land gefahren werden muss, um dann mit dem Auto vom Supermarkt nach Hause gebracht zu werden. Von den ganzen Flaschen und Etikettenmüll mal abgesehen. Nein, das Leitungswasser ist wortwörtlich im Handumdrehen da. Im Überfluss, wenn man nicht aufpasst.
Auch wenn das deutsche Leitungswasser dank extrem starker Überwachung ausgesprochen gut ist, manch eine*r mag auf Nummer sicher gehen oder mehr Einfluss auf den Geschmack nehmen wollen.
Hier empfiehlt es sich, einen Wasserfilter zu verbauen, der das Wasser zusätzlich von Keimen befreit, bevor es aus dem Hahn fließt. Da in Taiwan grundsätzlich vom Trinken des Leitungswassers abgeraten wird, haben sich hier Firmen etabliert, die besonders effiziente Wasserfilter für Eigenheime entwickeln. Die Firma Sakura baut nicht nur hervorragende Filtersysteme, die alle Keime in ihre Schranken weist, sondern auch noch besonders schick aussehen. Deswegen haben wir ihre Filter mit dem Taiwan Excellence Award versehen.
Mit zwei Rädern und E-Antrieb das Auto ersetzen
In Sachen urbaner e-Mobilität ist Taiwan Vorreiter. Hier im Bild der Ai-1 Sport ABS von AEON MOTOR und der Ur1 von Motive Power Industry
Auch oder gerade, weil wir Deutschen unsere Autos lieben, steuert der Verkehr hierzulande etwa 20 % zu den Treibhausgasemissionen bei und ist damit auf dem dritten Platz der größten Verursacher. Verbrennungsmotoren sind ein riesen Boost für den Klimawandel. Aber zum Glück gibt es zunehmend bessere Alternativen zum Auto, vornehmlich mit E-Antrieb.
Bereits in unserem letzten Blogpost haben wir verschiedene E-Fahrzeuge aus Taiwan vorgestellt. Denn in Sachen E-Mobilität ist Taiwan weltweit ganz vorne mit dabei. Egal ob Mountainbike, City-Klapprad oder E-Moped, der taiwanesische Verkehr ist elektrisch. Denn 2009, also vor 12 Jahren, hat das Land mit Förderprogrammen für E-Roller begonnen. Kein Wunder also, dass so viele gute Fahrzeuge aus Taiwan stammen. Gerade für Fahrten im Radius von 20-40 Kilometern sind E-Roller die bessere und nachhaltige Alternative zum Auto. Sie verstopfen die Straßen weniger, erzeugen keine Abgase, erlauben das einfache Parken, sind leise und kosten deutlich weniger im Unterhalt.
Wir können jedem nur ans Herz legen, sich selbst ein Bild von E-Rädern und -Rollern zu machen, eine Probefahrt zu buchen und den Umstieg auf E-Mobilität selbst voranzutreiben.
Was kannst du sonst noch machen?
Du willst noch nachhaltiger leben? Wie du vielleicht gemerkt hast, bisher haben wir nur Dinge aufgelistet, die komplett ohne Verzicht auskommen. Zumindest sollte die Fahrt mit dem E-Roller statt dem Auto für die meisten keine zu große Einschränkung darstellen.
Grundsätzlich muss nachhaltig Leben nämlich auch kein Verzicht bedeuten. Im Gegenteil. Wie beim Thema Leitungswasser ist oftmals nur ein einfaches Umdenken erforderlich und schon wundert man sich kurze Zeit später über sich selbst, weshalb man jahrelang Geld für etwas ausgegeben hat, das fast kostenlos in der eigenen Wohnung frei verfügbar ist.
Ebenfalls kein Verzicht ist es, sich gegen Produkte in Plastikverpackungen zu entscheiden. Gerade im Supermarkt ist es einfach, lose Äpfel zu kaufen, statt die, die in einem Plastikbeutel eingeschweißt sind. Dabei sind die Tage vom Einweg-Plastik zum Glück gezählt. Ab 2022 dürfen Supermärkte keine Plastiktüten mehr anbieten – strengere Regeln für sämtliche Verpackungen folgen hoffentlich in Kürze. In Taiwan sieht es ähnlich aus: Hier ist das Ziel, bis 2030 sämtliche Plastikverpackungen zu verbannen. Der Prozess geht schrittweise voran. 2019 begann es damit, dass Fast-Food-Restaurants keine Plastik-Strohhalme mehr herausgeben durften. Und seit 2020 müssen Supermärkte extra Abgaben zahlen, wenn sie Plastiktüten oder Lebensmittel in Plastikverpackungen anbieten. Eine weitere Steigerung der Abgaben erfolgt 2025.
Als Konsument*in sollte man mit der Verkaufsentscheidung für nachhaltiger verpackte Produkte diesen Wandel vorantreiben. Das Gleiche gilt auch für das Online-Shopping. Durch die Millionen Pakete fällt eine Unmenge an Müll an. Um dem entgegenzuwirken, wurde in Taiwan eine Allianz zur Reduzierung der Verpackungen beim e-Shopping gegründet, die ein Siegel vergibt, wenn sich die Mitglieder an strenge Vorgaben halten. Dies hilft Konsumenten, sich für Versandhäuser zu entscheiden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen und Verpackungsmüll reduzieren.
Viel ist bereits getan, wenn man bewusster konsumiert und agiert. Wir alle wissen inzwischen, dass Massentierhaltung ein riesiger Emissionstreiber ist und das Flugreisen das Klima stark belasten. Behalten wir dieses Wissen im Hinterkopf, wägen wir mehr ab, treffen wir vermehrt Entscheidungen, die uns folgende Generationen danken werden. Für viele weitere konkrete Tipps und Anregungen rund ums Thema nachhaltiges Leben, schau zum Beispiel auf utopia.de nach.
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